Weihnachten 2006 in Antigua

Dieses Jahr Weihnachten wollen wir etwas fröhlicher feiern als letztes Jahr in Sal auf den Kapverden. Schon vor 2 Monaten haben wir mit Gerdi und Ulli von der Carpe Diem abgesprochen, dass wir in Antigua gemeinsam mit Matthias und seiner Freundin Michaela Weihnachten feiern wollen. Matthias, Sohn unseres langjährigen Freundes Hans von der Knaatsche hat hier Segelurlaub gemacht. Damit die beiden am Heilig Abend nicht alleine feiern müssen, sind sie an ihrem letzten Urlaubstag zu uns an Bord nach Falmouth Harbour gekommen. Ein klein wenig Weihnachtsstimmung hat das künstliche Weihnachtsbäumchen und die Weihnachtssterngirlande dann doch noch an Bord gezaubert. Nach dem gemütlichen Kaffeetrinken an Bord der Carpe Diem am Nachmittag, feierten wir dann am Abend stimmungsvoll mit Gitarren- und Akkordeonmusik von Gerdi und Michaela an Bord der Nuku’alofa. Unser traditionelles Fleischfondue mit selbst gemachten Fonduesaucen und frischem Baguette aus dem Marinaladen war wie immer hervorragend.  Sehr vermisst haben wir unsere beiden Söhne und Schwiegertöchter, die wir gerne mal wieder umarmt hätten. Doch über Skype konnten wir mit allen telefonieren. Jochen hat dann noch blitzschnell ein Foto von Renates Mutter und dem Weihnachtsbaum übers Internet rübergeschickt. Fantastisch, wie klein die Welt durch die modernen Kommunikationsmittel geworden ist und wie nah wir dadurch beieinander sind. 

Der Heilige Abend wird standesgemäß mit Cremant auf der Carpe Diem eröffnet

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Der 1. Weihnachtsfeiertag, Christmas Day, wird auf den englischen Karibikinseln, so wie in England und USA, als der eigentliche Weihnachtstag gefeiert. Und das so ganz anders als bei uns in Deutschland. Wir durften das in Nelson’s Dockyard in Englisch Harbour bei der Champagner Party erleben. Diese Party wird von und zugunsten der Amazing Grace Foundation für die Segler aus aller Welt, die hier in Antigua fern von ihren Familien Weihnachten feiern, ausgerichtet. Mit lauter Reggae- und Steelbandmusik wurde die Stimmung richtig angeheizt und zum Tanzen animiert. Ein Gaukler führte seine Kunststückchen auf, man begrüßte und wünschte anderen Seglern und Einheimischen ein „Merry Christmas“ und konnte sich an den in allen Varianten auftretenden „Weihnachtsmännern und Frauen“ ergötzen. Manche Verkleidungen muten schon ein wenig wie Karnevalskostüme an. (Siehe Bilder Fotogalerie) Dieses fröhliche Fest passt zu der Landschaft, den Temperaturen und der Sonne, eine stille besinnliche Feier, wie bei uns zuhause, ist hier irgendwie nicht denkbar. Selbst im Gottesdienst in den Kirche klingen die Lieder fröhlicher und beschwingter und alle bewegen sich im Rhythmus der Musik mit.

Auffällig bei den Weihnachtsdekorationen in den Geschäften und Straßen in Antigua und auch auf den französischen Inseln Martinique und Guadeloupe sind die üppig bunten Lichterketten und Glitzergirlanden, vor allem Formen wie Schneemänner und Renntierschlitten werden immer wieder gerne genommen. Ständig tönt aus dem Radiosender „I’m dreaming of a White Christmas….“, wahrscheinlich haben nur wenige tatsächlich schon mal Schnee gesehen. Dennoch sind Christmas Day und Boxing Day (2.Weihnachtstag) auch in Antigua wirklich wichtige Feiertage. Die Geschäfte, Banken, öffentliche Einrichtungen haben alle geschlossen, selbst viele Restaurants öffnen erst am Abend und man feiert in der Familie. Offensichtlich gibt es überwiegend Barbeque. Auf dem Markt in St. John wurde nämlich am Heiligabend vormittags selbst hergestellte Holzkohle von kleinen Lieferwagen aus verkauft, am Mittag war dann sämtliche charcoal verkauft. Auch die Obst- und Gemüsestände waren sichtlich leer geräumt. Ähnlich wie bei uns in Deutschland herrschte am 24. morgens in den Geschäften ein unglaubliches Gedränge und auf den Straßen kommt man nur im stop and go voran. Im französischen Supermarkt Epicurance, im Woods Shopping Center im Norden von St. John, konnten wir dann doch noch frisches Fonduefleisch bekommen, mussten dann aber an der Kasse lange anstehen, weil die Einkaufswagen alle hoch beladen waren.

Traditionelles Fondue auf der Nuku'alofa
Oma Voit stößt via Internet mit einem Glas Wasser mit uns an und wünscht frohe Weihnachten